“… ein Anliegen der Familie”

Vom 12. bis 15. Juli ruft das Schafhofs Dressurfestival und Reiter aus 16 Nationen kommen angereist. Ein internationales Event, das auch das Interesse der Bundestrainerin auf sich zieht. Worauf Monica Theodorescu besonders gespannt ist, wie sie den Schafhof als Turnierort einordnet und welche Jugenderfahrungen sie selbst dort gesammelt hat – wir haben mit ihr gesprochen…

• Das Schafhofs Dressurfestival – was halten Sie als Bundestrainerin davon?
Monica Theodorescu: „Der Zeitpunkt mitten im Sommer ist sehr schön gelegen, ist allerdings auch nicht ganz einfach, weil es ziemlich kurz nach dem CHIO Aachen liegt. Aber: Es ist ein tolles Prüfungsangebot, die Bedingungen kennen wir, die sind sehr gut und es wird sicher ein tolles Dressurfestival – im wahrsten Sinne des Wortes – weil ganz viele Nationen genannt haben. Das wird sehr interessant und aus deutscher Sicht kommt die Qualifikation zum Louisdor-Preis hinzu, der auch immer sehr spannend ist.

• Wie ordnen Sie die deutschen Teilnehmer des Schafhofs Dressurfestival ein?
Monica Theodorescu: Da sind viele gute Reiter am Start, die nicht oder noch nicht im Kader sind. Es sind Reiter, die auch schon große Erfolge und gute Ergebnisse abgeliefert haben. Nehmen wir beispielsweise Senta Kirchhoff, die schon zweimal sehr gut unterwegs war, Sandra Nuxoll, die in Mannheim und Wiesbaden erfolgreich war und Fabienne Müller-Lütkemeier, die Valesco mit in Aachen hatte und jetzt mit Valencia As auf dem Schafhof an den Start geht. Außerdem sind drei unserer erfolgreichen Nationenpreisreiter beim Dressurfestival: Michael Klimke gehörte zum Siegerteam in Wellington, Lisa Müller, die in Ungarn zum Nationenpreissieg beigetragen hat, und Franziska Stieglmaier, die schon zweimal in diesem Jahr in Nationenpreisen erfolgreich war. Mit Dorothee Schneider ist auch eine Kaderreiterin im Starterfeld der Großen Tour und im Louisdor-Preis. Der Louisdor-Preis ist immer eine sehr interessante Prüfung mit vielversprechenden Pferden – höchst spannend. Und im Louisdor werden auch Jessica von Bredow-Werndl und Isabell Werth Nachwuchspferde präsentieren.

• Der Schafhof als Veranstaltungsort – Sie kennen ihn schon sehr lange. Wie hat er sich mit seinem vierten Schafhofs Dressurfestival etabliert?
Monica Theodorescu: Der Schafhof ist mit dem Dressurfestival und in diesem Jahr auch mit der Nachwuchs-Europameisterschaft wieder wunderbar in der Turnierlandschaft angekommen. Was dem Schafhof schon seit drei Generationen immer am Herzen lag, das waren die Nachwuchsreiter. Das spiegelt sich konstant wieder. Ich habe meine Junioren-Europameisterschaft 1980 auch auf dem Schafhof geritten – damals hatte ich noch keinen Führerschein (lacht). Wir haben Teamgold gewonnen und ich auf Colorado die Silbermedaille in der Einzelwertung. Und ich kann man mich an die tolle EM-Party erinnern (lacht wieder). Es war schon damals ein Anliegen der Familie Linsenhoff und ist heute ebenso ein Anliegen der Familie Linsenhoff-Rath, junge Menschen zusammenzubringen. Das sehen wir im Piaff-Förderpreis, in den Jugendchampionaten und zahlreichen Lehrgängen, die dort stattfanden, bis hin zu den Sichtungen für den Preis der Besten. Das gehört einfach zu dem Hause Schafhof.

• Ausgegangen ist dieses Engagement nicht zuletzt von Olympiasiegerin Liselott Linsenhoff, die Sie auch kannten…
Monica Theodorescu: Ja, Liselott Schindling-Rheinberger, früher bekannt als Liselott Linsenhoff und die Mutter von Ann Kathrin Linsenhoff, hat den Impuls für diese Förderung junger Dressurreiter gegeben. Sie war auch viele Jahre zu meiner Zeit bei den Nachwuchs-Europameisterschaften unsere Equipe-Chefin. Sie war immer eine Respektsperson, die uns vorgelebt und beigebracht hat, respektvoll miteinander umzugehen. Wir haben von ihr Wertschätzung erfahren und viel gelernt zu den Themen Umgang, Verhalten und gegenseitige Fairness. Werte, die auch heute nicht aus der Mode kommen sollten.

• Jahrzehntelange Verbindung zum Schafhof – werden Sie auch beim Schafhofs Dressurfestival in diesem Jahr vor Ort sein?
Monica Theodorescu: Ja auf jeden Fall, das werde ich mir nicht entgehen lassen.
(KiK/pe&pa)